Mey Generalbau Triathlon in Tübingen: Ein Tag voller Sport und Gemeinschaft

Wendy
von Wendy
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Es ist Samstag, ein Tag vor dem großen Triathlon in Tübingen. Triathlon, das bedeutet Schwimmen, Radfahren und Laufen. Bei der olympischen Disziplin müssen 1,5 Kilometer im Wasser, 43 Kilometer auf dem Rad und 9,7 Kilometer zu Fuß zurückgelegt werden. Ich bin ein absoluter Triathlon-Neuling. Abgesehen von diesen Fakten kenne ich mich mit der Materie nicht aus. 

Doch das ändert sich heute. Denn ich treffe Luca Hauser, einen der Teilnehmer des Triathlons. Er wird zudem von seinem Vater begleitet. Beide erklären mir geduldig und ausführlich, was Triathlon ausmacht und wie viel Gemeinschaftsgefühl in diesem Sport steckt, bei dem eigentlich jeder für sich allein auf der Strecke kämpft.

Die Goodie Bag für Triathleten

Wir treffen uns bei der Ausgabe der Startnummer. Diese erfolgt in der Karlsstraße am Zinserdreieck. Die Sportler erhalten hier nicht nur verschiedene Ausführungen der Startnummer zur Befestigung an Helm, Trikot und Fahrrad, sondern auch eine Badekappe, einen Fußtracker, Essens- und Getränkegutscheine sowie kleine Geschenke. 

Die Essens- und Getränkegutscheine können direkt an den Food Trucks vor Ort eingelöst werden. Am Abend findet zudem ein gemeinschaftliches Maultaschenessen statt. Auch hier können die Coupons genutzt werden. Bei solchen Zusammenkünften findet ein lockerer Austausch statt. Viele der Sportler kennen sich bereits, trainieren zusammen, sehen sich bei Wettkämpfen oder eben beim Maultaschenessen vor dem großen Wettkampf.

Triathlon, das ist eine große Gemeinschaft

„Es ist eine große Gemeinschaft“, sagt Lucas Vater, der morgen im Sprint an den Start geht. „Auch wenn man nicht in der gleichen Disziplin startet, trifft man sich beim Training, fährt oder läuft man eine Weile zusammen und verabschiedet sich freundlich.“

Lucas Vater war früher Leichtathlet und ist daher ein erfahrener Läufer. Zum Triathlon kam er über Luca, der vor einigen Jahren seinen ersten Triathlon bestritt – ebenfalls in Tübingen. „Laufen kannte ich schon. Dann kamen eben noch Schwimmen und Radfahren dazu“, sagt er.

Luca ist in der regionalen Triathlonszene bekannt. In der olympischen Amateurdisziplin kämpft er um die vorderen Plätze.

Fußtracker verhindern Schummeleien

Ich schaue auf den Tracker, den er in der Hand hält. Für mich sieht das aus wie eine Fußfessel. „Damit werden die Teilnehmer per GPS geortet.“ Nicht überall auf der Strecke gibt es Streckenposten, die kontrollieren, ob man auch wirklich die vorgegebene Strecke einhält. Mit dem Tracker ist das gewährleistet. Wird er während des Rennens abgelegt, gilt das als Disqualifikation“, erklärt er mir.

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Mehr als 170 ehrenamtliche Helfer sind in Tübingen im Einsatz

Während wir die Startnummern abholen, laufen im Hintergrund die Vorbereitungen für den Triathlon auf Hochtouren. Über 170 Helfer sperren die Strecke ab, verlegen Teppich auf der Neckarinsel und der Neckarbrücke. Kabel werden verlegt, Lautsprecher und Mischpult aufgebaut. 

Drei Disziplinen werden beim Tübinger Triathlon angeboten: die olympische Disziplin für Amateure, eine Sprintdisziplin mit verkürzter Distanz und das Highlight, die Bundesliga der Frauen und Männer am Nachmittag.

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Die Neckarbrücke wird zum Dreh- und Angelpunkt des Triathlons

Die Platanenallee und die Neckarbrücke werden während des Triathlons zum Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung. Hier befinden sich Start, Ziel und Wechselzone. 

In der Wechselzone erfolgt der Wechsel vom Schwimmen aufs Rad und vom Rad auf die Laufstrecke. „Die Wechselzone ist die vierte Disziplin im Triathlon“, erklärt mir Luca. Und sein Vater ergänzt: „Hier gibt es besonders schnelle Wechseltechniken. Manche Athleten schlüpfen zum Beispiel schon vor der Wechselzone aus den Radschuhen, damit der Wechsel schneller geht.“

Tausende zieht es in die Tübinger Innenstadt

Am Sonntag beginnt der Triathlon in aller Frühe mit der olympischen Disziplin. Bereits um 8 Uhr ist die Neckarbrücke gut mit Zuschauern gefüllt. Freunde, Familie, aber auch Interessierte drängen sich dicht an dicht, um den Start und das Eintauchen ins Wasser zu verfolgen. Im Laufe des Tages kommen Tausende Zuschauer, um den Triathlon zu verfolgen.

Mey Generalbau Triathlon tübingen-9
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mey generalbau triathlon tübingen
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Der Start erfolgt von der Neckarinsel über eine Treppe. In diesem Jahr gibt es einen Rolling Start, das heißt, die Athleten gehen nach und nach ins Wasser. So gibt es kein Gedränge. Die Gesamtzeit auf der Strecke wird mit dem Fußtracker gemessen. Ein direkter Wettkampf ist nicht notwendig, außer um die Athleten zu motivieren. 

19° kaltes Wasser – ab in den Neoprenanzug

Die Favoriten und schnellen Schwimmer gehen zuerst ins Wasser. Sie suchen nicht nur den Wettkampf mit ihren direkten Konkurrenten, sondern vermeiden es auch, langsamere Teilnehmer überholen zu müssen. 

Die Wassertemperatur beträgt an diesem Tag knapp über 19 Grad. Die Teilnehmer dürfen einen Neoprenanzug tragen. Das ist nicht immer so. Lucas Vater freut sich: „Der Neckar ist nicht das sauberste Gewässer, da schwimmt es sich im Neoprenanzug angenehmer“.

Die Streckenführung reicht bis nach Bebenhausen

Geschwommen wird von der Neckarbrücke bis kurz vor das Wehr in der Gartenstr. Bojen müssen richtig umrundet werden. Auf der gesamten Strecke stehen Helfer der DLRG bereit, um im Notfall einzugreifen. Doch an diesem Morgen bleibt alles ruhig. 

Nach dem Schwimmen geht es aufs Rad. Die Strecke führt von der Innenstadt nach Bebenhausen und wieder zurück. Die Strecke muss zweimal durchfahren werden. 

Mey Generalbau Triathlon tübingen-9
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Anschließend geht es zu Fuß durch die Tübinger Innenstadt. Die Laufstrecke muss viermal absolviert werden. Auf dem Holzmarkt entsteht ein richtiger Hexenkessel. Familie, Kollegen, Bekannte, alle warten auf den Moment, in dem ihr Läufer vorbeikommt. Mit Rasseln und lauten Rufen werden die Läufer angefeuert. 

Über Lautsprecher wird ständig moderiert und verkündet, wer die Ziellinie überquert und einen der vorderen Plätze erreicht hat. Die Ansagen des Moderators sind weithin zu hören. Die Stimmung brodelt.

Trotz Problem erfolgreich ins Ziel

Luca überquert die Ziellinie als Dritter der Gesamtwertung und Zweiter in seiner Altersklasse.

Sein Ziel, unter die Top 10 zu kommen, hat er erreicht. „Es war ein Kampf. Kaum war ich auf der Laufstrecke, bekam ich einen Krampf und musste das Tempo herausnehmen. Am Ende hat es trotzdem gereicht.“ Am Nachmittag schaut er sich noch die Triathlon-Bundesliga an. Hier gehen die Profis an den Start. „Es ist ein tolles Gefühl, mit diesen Profisportlern, die man bewundert und denen man nacheifert, auf der gleichen Strecke zu laufen“, findet Luca.

Der Tübinger Triathlon ist ein Spektakel, das zu unterhalten weiß

Schon die Aufstellung der Räder in der Wechselzone auf der Neckarbrücke ist beeindruckend. „Manche Räder kosten so viel wie ein Neuwagen“, tönt es vom Moderator aus den Lautsprechern. Als Triathlon-Neuling beschließe ich jedoch, mir dieses Spektakel nicht anzuschauen und verlasse die Veranstaltung mit der Gewissheit, den Triathlon im nächsten Jahr fest in meinen Terminkalender einzuplanen.

von Wendy
✍️ Redakteurin 📸 Fotografin 🎥 Videografin 🌐 Webdesign
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