In unserer Reihe „So wohnt Tübingen“ nehmen wir dich mit in die Wohnzimmer Tübinger Mietwohnungen.
Heute führt mich mein Weg in das Französische Viertel von Tübingen. Das Franz-Viertel ist in den letzen Jahren enorm gewachsen. Viele moderne Neubauten finden sich hier. Petra wohnt in einem der älteren Teile des Viertels ganz am Rand von Tübingen. In der kleinen Sackgasse werde ich von Anwohnern freundlich begrüßt, Kinder fahren Roller auf der Straße, ein Vater spielt mit seiner Tochter Badminton. Hier zeigt sich Tübingen weniger als anonyme, wachsende, multikulturelle Stadt, sondern eher als herzliche Kleinstadtgemeinschaft. Hier wohnt meine Freundin Petra. Bei einem Kaffee erzählt sie mir, wie sie zu ihrer Mietwohnung in Tübingen gekommen ist und ob sie sich mit dieser Wahl noch wohl fühlt.
Wie lange wohnst du in deiner jetzigen Wohnung?
Petra: Das sind jetzt acht Jahre. Im Sommer werden es neun Jahre.
Wie hast du diese Wohnung gefunden?
Petra: Durch eine ehemalige Nachbarin. Sie wußte, dass ich eine neue Wohnung suche und hat mir den Tipp gegeben, dass hier etwas frei ist. Die Wohnungen in der Straßen sind fast alle Genossenschaftswohnungen, gehören der Kreisbau Tübingen, GSW oder GWG Tübingen. Ich habe bei allen angerufen und nach der frei werdenden Wohnung gefragt. Mir wurde dann gesagt, dass ich persönlich vorbeikommen soll. Das habe ich getan. Zwei Tage später hatte ich schon den Mietvertrag.
Das ging wirklich schnell. Hattest du keine Konkurrenz bei der Wohnungsbewerbung?
Petra: Ob und wieviele sich auf die Wohnung beworben haben, weiß ich nicht. Ich denke, als alleinerziehende Mutter wurde ich vorrangig behandelt. Davor hatte ich allerdings schon ein dreiviertel Jahr nach einer Wohnung gesucht, zog dann für zwei Monate in eine Übergangswohnung Das war eine Notlösung, gefiel mir gar nicht. Ich hatte mich damals von meinem Mann getrennt, musste ausziehen. Insgesamt gesehen, ging die Wohnungssuche nicht schnell.
Du wohnst hier mit deiner Tochter?
Petra: Ja. Meine Tochter ist grade 10 Jahre alt geworden und im totalen Pferdefieber. Dazu haben wir eine Katze.
Genossenschaftswohnungen sind beliebt. Sie sind oft kostengünstiger in der Miete und werden gut gepflegt. Wie sieht das bei deiner Wohnung aus?
Petra: Kurz bevor ich eingezogen bin, wurde die Wohnung umfassend saniert. Ich bin mit dem Zustand der Wohnung wirklich sehr zufrieden. Einzig im Winter wird die Wohnung wahnsinnig kalt, Ich glaube, da ist etwas mit der Dämmung schief gelaufen.
Wie groß ist die Wohnung?
Petra: Die Wohnung besitzt 57m2 aufgeteilt auf drei Zimmer, Küche und ein Bad. Dazu haben wir eine Terrasse. Ich glaube, die ist anteilig in den m2-Zahlen mit drin. Sicher bin ich mir da aber nicht.
Wie hoch ist die Miete?
Petra: Aktuell zahle ich 850 EUR warm. Da sind die Betriebskosten aber nicht der Strom enthalten. In meiner Zeit hier, wurde die Miete zweimal erhöht.
Du wohnst schon recht lange hier. Bist du noch zufrieden mit deiner Wohnung?
Petra: Mir persönlich ist die Wohnung einen Ticken zu klein. Wir haben zwar drei Zimmer und damit hat jeder seinen eigenen Raum aber es ist einfach etwas beengt. Ich habe eigentlich immer nebenher nach einer neuen Wohnung geschaut. Dann allerdings nicht zur Miete sondern direkt zum Kauf. Meine Mutter hätte mich beim Kauf einer Wohnung finanziell unterstützt. Ein paar Wohnung habe ich mir auch angeschaut aber so richtig gepasst, das hat es nie. Inzwischen habe ich es aufgegeben.
Warum hast du die Wohnungssuche aufgegeben?
Petra: Die Wohnungspreise sind immer weiter angestiegen. Dazu ist das Verhältnis zu den Nachbarn im Haus und den Nachbarn in der Straße hervorragend. Mein Kind ist im Stadtteil, in der Straße verwurzelt. Ich fühle mich hier einfach wohl.
