Der Aha-Effekt. Die richtige Pflege, um mein Afrohaar zu glätten.

Wendy
von Wendy
9 Minuten Lesezeit

Störisch, trocken, ungepflegt. Mein ganzes Leben kämpfe ich bereits mit meinem afrikanischem Einschlag im oberen Kopfbereich, sprich den Haaren. Mit einem Lockentyp von 3c und 4b sind meine Haare weit entfernt eine schöne lockige Löwenmähne oder Wellen zu bilden. Der anhaltende Bad-Hair-Day!

Mit wilder Afromähne oder Zöpfen konnte ich mich niemals anfreunden und so begann ich bereits mit 16 Jahren meine Haare zu glätten.

Pflege und Styling früher

Die erste chemische Glättung lies ich bei einem Friseur machen. Er kannte das Prozedere nicht, war aber bereit, mit einem von mir gekauften Mittel, die Glättung nach Anleitung durchzuführen. Das Produkt dafür erwarb ich im Afroshop. Föhnte ich nun die Haare über die Rundbürste waren sie tatsächlich richtig glatt.

Chemische Glättung

Fortan führte ich die chemische Haarglättung Zuhause selbst durch. Die chemische Haarglättung ist eine dauerhafte Glättung, muss aber aufgrund des nachwachsenden Haares am Haaransatz alle 3 – 4 Monate wiederholt werden.

Mein Haar wusch ich ganz normal, nutzte eine Spülung und ab und zu eine Kur (keine speziellen Produkte). In das nasse Haar knetete ich etwas Fett ein, dann föhnte ich die Haare über die Rundbürste. Über 10 Jahre lang war ich mit dem Ergebnis vollkommen zufrieden. Meine Haare waren schon immer dünn, sahen aber gepflegt aus und reichten mir bis über die Schulter.

Alles hätte so schön sein können, wäre da nicht der wirklich aggressive Chemiecocktail der chemischen Glättung. Tagelang nach der Glättung spürte ich meine Kopfhaut nicht mehr. Er führte zu Hautreizungen und manchmal sogar zu offenen Stellen auf der Kopfhaut. Von Formaldehyd, dass in vielen Haarglättungen steckte, ahnte ich damals noch nichts. Trotzdem war ich mir sicher, gesund kann es nicht sein und suchte nach einer Alternative, um mein Afrohaar zu bändigen.

Umstieg auf Glätteisen

Ich fand die Alternative in einem guten Glätteisen. Zehn weitere Jahre glättete ich nun meine Haare nach dem Trocknen mit dem Glätteisen. Auch das funktionierte sehr gut und führte zu absolut glattem Haar. Allerdings explodierte mein Haar bei jedem Tröpfchen Wasser: Regen, Nebel und eine hohe Luftfeuchtigkeit waren der Feind jeder Frisur.

Ob Regen, Nebel oder Schweiß – jedes bisschen Feuchtigkeit führte zur Haarexplosion auf dem Kopf.

Und nach und nach wurden meine Haare immer trockener, kaputter und brachen ab. Woran es lag? Ich weiß es einfach nicht.

Kaputte Spitzen und kaum frisierbares Haar. Nach über 10 Jahren Glätteisen war ich mit meinen Nerven am Ende.

Zu dieser Zeit lies ich die erste Haarverdichtung bei einem Friseur machen. Schnell folge eine Haarverlängerung. Juhu! Endlich wieder schöne Haare. Die Ernüchterung kam auf den Fuß, als ich die Haarverlängerung für eine Weile entfernen lies:

Und plötzlich waren die Haare weg!

Obwohl ich während der zwei Jahre mit Haarverlängerung meine Haare kaum stylte und nur die Spitzen geschnitten hatte, waren sie kürzer und kaputter denn je. Teilweise hatte ich richtige Löcher auf dem Kopf.

Professionelle Beratung für lockiges Haar

Am Ende mit meinem Latein, benötigte ich dringend eine wirklich fundierte Beratung in Hinblick auf Pflege und Umgang mit meinem Haar. Insbesondere wollte ich wissen, ob die Haarverlängerung Schuld an dem schlechten Zustand meines Lockenkopfs war.

Kennt ihr vielleicht in Tübingen und Umgebung einen Friseur mit Spezialisierung auf Locken und Afrohaar? Dann ab damit in die Kommentare! Ich bin gespannt.

Ich selbst habe einen Fachmann weit über die Grenzen von Tübingen hinaus gefunden. Der Termin bei diesem Spezialisten löste in mir einen Aha-Effekt aus. Das erste Mal wurde ich umfassend beraten.

Selbstverständlich hatte ich mich selbst bereits informiert. Ich besaß viel Wissen rund um die Pflege von Afrohaar. Hatte zahlreiche Internetseiten gewälzt. Nur so richtig gelingen wollten mir weder die süßen Afrolocken, noch das glätten der kaputten, trockenen Haare.

Achtung! Diese Frage sollte der Friseur stellen

Zu Beginn der Beratung fragte mich dieser Frisör erst einmal, was ich eigentlich mit meinen Haaren machen möchte. Das mag komisch vorkommen, aber bisher hatte mich kein Friseur dies gefragt. Denn je nachdem, ob lockig oder glatt, empfahl er mir unterschiedliche Pflegeprodukte von unterschiedlichen Marken). Auch das war mir neu. Normalerweise bekam ich immer nur die Hausmarke angeboten. Die hat schließlich für alle Haarfälle etwas im Angebot.

Der Lockengrad

Er erklärte mir meine Haarstruktur, ordnete meinen Lockengrad auf einer Skala ein (sowas hatte ich immer nur in Foren gelesen) und erklärte mir ausführlich, wie ich meine Haare pflegen müsste, damit sie wieder zu Kräften kommen. So sieht gute Beratung aus! Von der Haarverlängerung mit Bondings (wie es in der Vergangenheit hatte) riet er mir ab. Dadurch könne mein dünnes , trockenes Haar abbrechen.

Meine aktuelle Pflegeroutine für gesundes, gebändigtes Haar

Ich stellte also meine Pflegeroutine nach seinen Empfehlungen um. Das Ziel: glatteres, frisierbares Haar, das wieder wächst und nicht abbricht. (Diese Pflegeroutine ist ausdrücklich nicht für das Züchten von Locken gedacht. Dafür gibt es bessere Produkte.)

-Maximal einmal pro Woche mit Shampoo waschen. Als Produkt empfahl er Kerasilk Control von Goldwell.

– Statt meine Haare immer mit Shampoo zu waschen, sollte ich die Haare lediglich mit Wasser nass machen, den Conditioner Kerasilk Control von Goldwell kurz einwirken lassen und dann ausspülen.

-Nach dem Waschen mit Shampoo eine Leave-in-Kur mit Tahe Magic BX Gold.

-Vor dem Glätten mit Hitze (Glätteisen, Föhn etc.) immer einen Hitzeschutz nutzen.

-Keine Haarverlängerung mit Bondings mehr machen, statt dessen lieber Microrings verwenden.

-Auf Fette zur Haarpflege (ich nutzte vorher einen African Pride Dream Kids Olive Miracle Smoothing Moisturizing Braid oder ähnliches) sollte ich verzichten. Das Fett versiegele die Haare und liese sich nur mit Shampoo entfernen. Solange das Fett auf dem Haar ist, sieht das Haar zwar gepflegter aus, erhalte aber keine Feuchtigkeit und würde nach und nach immer trockener und poröser.

-Die Haare wenig bürsten. Lieber mit den Fingern Knoten entwirren. Eine Anweisung, die ich leider nicht so recht einhalten kann.

Keratin Glättung Kerasilk Erfahrung

Sechs Monate später

Das ist nun fast zwölf Monate her und ich pflege die Haare weiterhin nach seinen Anweisungen. Inzwischen sind sie tatsächlich wieder ein wenig nachgewachsen und von der Goldwell Kerasilk Control Produktlinie bin ich auf ganzer Linie überzeugt. Ich möchte sie nicht mehr missen. Es hält ganz einfach was es verspricht: mehr Kontrolle über das eigene Haar.

Die größte Veränderung: Ich konnte endlich darauf verzichten, mein Haar nach jedem Waschen mit Fett zu behandeln. Der Conditioner pflegt das Haar und lässt es nicht trocken aussehen.

Durch den Verzicht auf das Fett musste ich meine Haar nicht mehr täglich waschen. Denn das Fett zog Dreck an, sorgte dafür, dass die Haar schnell aneinander klebten und fettig aussahen obwohl sie eigentlich total trocken waren. Nun kann ich mein Haar an der Luft trockenen lassen, fast ganz ohne Frizz und krauses Haar. Das spart Zeit und schont das Haar.

Kurzes Haar aber am regenerieren.

Haarglättung mit Kerasilk Control

Das meine Haare zwar gepflegter wirkten und sich besser anfühlten war an diesem Punkt ein echter Fortschritt. Noch glatteres, gepflegter wirkendes Haar mit weniger Aufwand versprach die dauerhafte Haarglättung von Goldwell. Meine Erfahrungen damit kannst du hier nachlesen.

von Wendy
✍️ Redakteurin 📸 Fotografin 🎥 Videografin 🌐 Webdesign
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